Auf zum Norkapp!

Freitag, 30.10.2015

Hallo und zunächst einmal ein herzliches Willkommen an alle alten und neuen Gesichter.

Die Idee:
Eine Tour zum Nordkapp und zurück.
Eigentlich eine ganz "normale" Tour. Wenn da nicht die Zeit und die Kilometer wären.

Gesamtstrecke: ca. 6500km

Zeit: 9 Tage

So sieht das Grundgerüst aus und soll uns die nächsten 9 Tage ordentlich Spaß bringen.
Wenn ich schreibe "wir", meine ich damit Olli, Carsten, Karsten und mich. 

Heute starten wir erst einmal Richtung Dänemark, um dann mit der Fähre von Hirtshals nach Larvik.
Unsere heutige Etappe wird uns bis nach Trondheim führen. Eine bannig großer Gewaltaktion, aber wir wollen natürlich oben im Norden auch noch ein wenig Zeit haben um uns etwas anzuschauen. Außerdem sind wir auch 4 Personen im Auto und wechseln uns regelmäßig ab.

Also, auf auf und wir hören uns bei der nächsten Etappe.

 

 

Hirtshals

Freitag, 30.10.2015

Aufbruch

Pünktlich um 15:30 Uhr sind wir in Seevetal losgekommen und unser Frikadellenkonsum stieg von km zu km. Dänemark war, ja wie soll ich es beschreiben, eher langweilig. Wahrscheinlich haben wir deswegen auch so viele Buletten verdrückt.
Schnell noch in Hirtshals getankt und dann ab in die Warteschlange. Im Gegensatz zu manch anderen Urlauben, müssen wir nun auf die Fähre warten und sehen sie nicht gerade ablegen.
Just in diesem Moment fährt se ein und davon gibt es natürlich auch gleich mal ein Foto.

Superspeed II

Die "Superspeed II" wird uns hoffentlich heil nach Norwegen bringen.

Die Stimmung ist super und wird begleitet von der einen oder anderen Folge vom Podcast "Sanft & Sorgfältig". Danke Jonathan für das Zeigen.

Beste Grüße noch aus dem schönen Dänemark.   

Trondheim

Samstag, 31.10.2015

Unerlaubterweise haben wir uns auf der Fähre in Schlafsessel bequemt und konnten so noch ein paar Stunden Schlaf tanken. 
Die erste Schicht als Fahrer habe ich auf norwegischer Seite übernommen. Keine großartige Kontrolle bezüglich Alkohol oder Personalien. Runter von der Fähre und rauf auf die Straße.
Ganz unerwartet, war das Verkehrsaufkommen sehr gering und wir kamen gut durch.
In meiner Schicht, war es leider nur dunkel und wir konnten nicht viel sehen. Das sollte sich aber spätestens mit der Fahrt von Karsten ändern. Er übernahm dann kurz vor der Dämmerung und schwups haben wir auch gleich eine Elchkuh gesehen. Leider waren wir auf einer Straße, an der man nicht anhalten konnte und somit mußten wir weiter.
Hier aber schone einmal ein paar Impressionen von den frühen Morgenstunden. Morgenstunde Elchgeweih WasserfallMorgengrauen Morgengrauen1

Nachdem wir dann noch eine ordentliche Weile gefahren sind, haben wir Trondheim erreicht. Diese Stadt haben wir uns als Frühstücksstop ausgesucht und konnten dann noch weiter Sehenswürdigkeiten besuchen. Ein kleine aber echt nette Stadt, die sich ein Besuch lohnt.

  Kathedrale Kathedrale1Fahne

Burg Burg1
Burg2  Trondheim Panorama

Der Weg nach Mo I Rana

Samstag, 31.10.2015

Nach einer kleinen Stärkung und einem leckeren Kaffee ging es weiter Richtung Norden. Wir hatten noch einen weiten Weg bis Mo I Rana. Auf dem Weg konnten wir noch einen schönen Wasserfall besuchen und ein paar Fotos machen.
Wasserfall2 4xBrain

Wir hatten dann aber doch noch ordentlich Glück, denn Carsten konnte später eine ganze Elchfamilie ablichten.

Elche
Es setzte dann auch irgenwann(16:20 Uhr) die Dämmerung wieder ein und mit der Dunkelheit kam dann auch der Regen. Die Fahrt zog sich dann´ein wenig, aber wir konnten Sie mit Hörbüchern ein wenig versüßen. Im Hotel angekommen, kurz ausgepackt und ab zum Essen. Es gab lecker Pizza für ein kleines Vermögen und nun endlich abschließend für heute sitzen wir mit dem Captain Morgen hier im Zimmer auf einen netten Plausch.

Über den Gletscher zum Polarkreis

Sonntag, 01.11.2015

Die Nacht war eigentlich ganz ruhig, wenn man Ollis Geschnarche mal wegläßt. Dagegen war es aber draußen ziemlich stürmisch und zu diesem Augenblick dachten wir noch an keine Hindernisse auf der Fahrt. Das sollte aber anders kommen, als erwartet.
Wir machten uns erst einmal auf den Weg zum nahegelegenen Gletscher Svartisen.

Wanderer Brücke Weg zum Gletscher

Gletschersee Wasserfall Eiszapfen

Leider gab es hier keine Bootstouren mehr über den See, da die Saison bereits um war. Somit war uns ein Blick auf den Gletscher leider verwehrt. Auf dem Weg hat sich aber noch die eine oder andere Gelegenheit für schöne Fotos ergeben.

Also wieder rein ins Auto und los Richtung Polarkreis. Genau um 11:30 Uhr erreichten wir ihn dann. Bei eisigen Temperaturen und einer steifen Brise stiegen wir kurz aus, um auch hier Schnappschüsse zu machen.

Polarkreisgefroren

Kurz durchgefroren und ein wenig durchnässt weiter Richtung Fähre in Bognes. Das sollte unsere letzte Fähre in Norwegen gewesen sein. Auch hier gab es auf dem Weg wieder ordentlich Futter für die Kameras.
LichtspielFluß   Gipfel

Was nun?

Sonntag, 01.11.2015

In Bognes angekommen hatte der Sturm schon ordentlich zugelegt und unser Befürchtungen, daß die Fähre eventuell nicht mehr fahren würde, bestätigte sich nach einer kleinen Recherche im Internet. Was nun? Wir hatten drei Optionen. 

1. Wir warten, bis die Fähre wieder fährt -> inakzeptabel(wer weiß wie lange der Sturm noch anhält)

2. Wir fahren einen riesigen Umweg über Finnland -> in weiterer Auswahl

3. Wir versuchen im 25km entfernten Drag einen Fähre zu nehmen -> beste Lösung für jetzt

Diese ganze Geschichte kostete uns schon einiges an Zeit. Um genau zu sagen sollten wir geplant um ca. 20:00 Uhr ankommen. Nun verschob sich alles aber ins ungewisse.
In Drag angekommen kurzes Bangen, aber zum Glück fuhr sie dann doch :-D

Tromsø

Sonntag, 01.11.2015

Es wurde schon wieder dunkel und die Überfahrt war ein wenig schaukelig. Funktionierte aber alles ohne Probleme. Nun kam nur noch die Strecke und um 23:30 Uhr waren wir dann endlich hier in Tromsø. Die Dame an der Rezeption war extra für uns noch länger im Hotel und hat uns alles kurz erklärt, nach der Ankunft. Als Dankeschön, gab es dann von uns eine Flasche Wein und sie hat sich sehr drüber gefreut. Die Menschen sind generell sehr freundlich und nett. Norwegen zählen für mich jetzt schon zu einen super Gastgeberland.

Der Weg nach Alta

Montag, 02.11.2015

Aufstehen, frühstücken, Sachen packen und ab in die Stadt. Hier wollten wir auf jeden Fall noch einen Abstecher hingemacht haben. Ein schönes Städtchen mit einer netten Altastadt. Karsten hatte verpennt und war an diesem Morgen in Tromsø nicht dabei. Er zog es eher vor noch zu duschen und ausgiebig zu frühstücken. Wir hatten natürlich schon früher geduscht, damit nicht falsche Eindrücke entstehen :-)
Nach einem leckeren Kaffe to go und einer typisch scandinavischen Zimtschnecke holten wir Karsten ab und es ging weiter auf dem Höllenritt.

Expedition Eisbrecher PolarlicherzentraleKirche Klo  Amundsen Tromsö Dicke Frau

Ich finde, daß Fortuna schon ordentlich auf unserer Seite mitgespielt hat. Hoffentlich bleibt es auch so.

Nach gut drei Stunden und gefühlen 15 Buchten von Fjorden, mußten wir uns am Ende eines Staus anstellen. Den Grund seht Ihr hier:

Steinschlag

Es gab in der letzten Nacht, in der wir durch den Sturm unsere Fähre nicht nehmen konnten, hier einen Steinschlag und seit gestern war diese Straße gesperrt. Glück, bzw. Fortuna war auch da auf unserer Seite. Wir standen nur eine halbe Stunde und nicht die ganze Nacht :-D

Nach weiteren Stunden der Autofahrt sind wir endlich in Alta angekommen. Da haben wir uns doch glatt entschieden noch beim Chinesen einzukehren. Lecker Essen mit Stäbchen war als Abwechslung auch mal gerne genommen.

Für heute nur noch 20km. Also wieder rauf auf die Straße, an Huskiefarmen vorbei und absolut in die Pampa. Unser Hoffnung für heute war noch eventuell ein paar Polarlichter erhaschen zu können. Spätestens jetzt war Fortuna wohl schon vorgefahren. Erst Regen, dann nur noch Wolken und später einfach keine Polarlichter mehr am Himmel. Ich würde sagen, daß war dann wohl Pech, denn am Ende war der Himmel sternenklar. Morgen besucht uns Fortuna bestimmt noch einmal. Wir hoffen auf jeden Fall alle drauf. 

Den Abend beendeten wir mit ein paar runden Arsch und lecker Rum. 

 

Der Gipfel unserer Reise!

Dienstag, 03.11.2015

Der Tag startete  entpsannt aber früh mit Knäckebrot und lecker Kaffee. Um 06:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg Richtung nördlichstem Punkt Europas. Der Weg führte uns über einen Pass und an unzähligen Fjorden vorbei.
Fischerhütten Vogelinsel
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir dann das Zipfelchen der nördlichen Welt. Der Weg schlängelte sich an den Nordkapphallen vorbei. Anfangs noch sehr windstill, dann aber mehr und mehr zunehmend, pfiff uns der Wind um die Ohren. Die Hallen umrundet, kam nun endlich der große Moment. Um den ersten Platz buhlend, liefen Karsten und ich um die Wette. Der erste aus unserer Gruppe war dann doch Karsten, der die nördlichsten Globus unserer Erde berührte. Wir hatten es geschafft. Der Höhepunkt unserer Reise.
Globus Nordkappfahrer In the Globe Nordkapphallen Nordkapp Globe Sunrise
Wir hatten bis jetzt alles erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Rentiere und Elche sehen, sowie natürlich das Nordkapp erreichen. Eine Sache fehlte aber noch ganz besonders und das waren die Polarlichter. Wir schauten in die Ferne und den Himmel und merkten, daß wir zwar den nördlichsten Zipfel Europas erreicht hatten, aber leider keine Polarllichter sehen werden könnten. Es fing nämlich etwas an zu nieseln und alle stimmten überein, daß das Wetter heute auf jeden Fall keine Polarlichter mehr zuließen würde. 

Bergfest ist um!

Dienstag, 03.11.2015

Das Wetter wurde mehr und mehr ungemütlicher und wir waren froh einen guten Tipp von einem Einheimischen folgen zu können. In Honningsvåg kehrten wir im Arctic Sans ein und bestellten uns Lachs und Fish and Chips. Lecker, lecker und  genug um satt zu werden. Nach einem gefüllten Magen machten wir uns weiter zurück Richtung Alta. Auf dem Weg ging es wieder am Meer entlang und wenn Karsten nicht diesen Schleier bemerkt hätte, wären wir nicht angehalten. Wir stoppten auf der Stelle und versuchten diese Nebelschwaden zu beobachten, ob es dann nicht doch eventuell ein Polarlicht gewesen sein könnte. Eine schwache Hoffnung machte sich in uns breit und wir warteten noch einen Augenblick. Wir staunten nicht schlecht, als diese Schleier immer grüner und grüner wurden. Ein solches Schauspiel hatten wir noch nie gesehen. Wie ein Wind, der durch Gardinen weht, so sah es aus. Eine Welle, die durch den Nachthimmel ebbte. Um diese Polarlichter noch besser sehen zu könne, sind wir einfach den Berg neben der Straße aufgestiegen. Es ging weiter und weiter. Nach einiger Zeit war Karsten mittlerweile oben, Olli und Carsten etwas weiter unten. Ich hing in der Mitte fest und wunderte mich jede Sekunde mehr, wie hoch der Berg denn nun in Wirklichkeit werden würde. Es nahm einfach kein Ende und es war einfach nur saudunkel. Dicker Respekt an Carsten, daß er es bis oben durchgehalten hat.
Oben angekommen, machten wir wahnsinnige Bilder und bekamen einfach unbeschreibliche Eindrücke. Die Farben wechselten von grün zu rot und die Form änderte sich sekündlich. So ein Wabern ist einfach unbeschreiblich und jedem nur zu empfehlen. Ein absoluter Hammer!
Hier ein paar Fots von unseren gesichteten Polarlichtern. 
Polarlicht     PolarlichtPolarlicht Polarlicht Polarlicht Polarlicht Polarlicht

Nach dieser nächtlichen Lightshow machten wir uns dann auf den Heimweg. Wir hatten noch ca. 2h Fahrtzeit vor uns und das ist nicht einfach, wenn wir so früh aufgestanden waren.

Fazit: Die Reise war ab jetzt schon ein voller Erfolg und wir feiern uns selbst.

Ein Hoch auf uns :-)